Ist regelmäßiges Entwurmen nötig?
Sind Kotuntersuchungen nicht die bessere Alternative? - ESCCAP Experten-Tipp:
Der Sinn von Kotuntersuchungen und Entwurmungen ist,
Hunde und Katzen vor gesundheitlichen Schäden durch
einen Wurmbefall zu schützen. Gleichzeitig soll dafür
gesorgt werden, dass die Vierbeiner möglichst wenige Wurmeier mit ihrem Kot ausscheiden,
an denen sich andere Tiere und auch Menschen anstecken können.
Fakten zur Entwurmung
Mit einer Wurmkur werden alle Würmer im Darm abgetötet, das Tier ist innerhalb von rund
24 Stunden wurmfrei und es können keine infektiösen Eier mehr ausgeschieden werden.
Eine vorbeugende Wirkung hat eine Wurmkur dagegen nicht. Steckt sich das Tier bereits am
Tag nach der Wurmkur neu an, so dauert es jedoch je nach Art der Parasiten 3-5 Wochen,
bis sich neue vollständig entwickelte Würmer im Darm angesiedelt haben und infektiöse Eier
mit dem Kot ausgeschieden werden. Das heißt, eine Wurmkur bietet im Hinblick auf
'ausgewachsene' Würmer im Darm und ansteckende Eier im Kot über rund 3-4 Wochen
einen sicheren Schutz.
Fakten zur Kotuntersuchung
Im Rahmen einer Kotuntersuchung wird geprüft, ob der Vierbeiner - in diesem Moment mit
diesem Kot - Wurmeier ausscheidet. Werden Wurmeier gefunden, ist ein Wurmbefall sicher
nachgewiesen. Werden keine Eier gefunden, schließt dies einen Wurmbefall jedoch nicht
aus. So kann es sein, dass das Tier bereits am Tag nach der Kotuntersuchung beginnt,
Wurmeier auszuscheiden. Daher gilt: Je häufiger eine Kotuntersuchung vorgenommen wird,
desto sicherer ist die Aussage über einen Befall.
Das Fazit
Möchte man sein Tier garantiert 'wurmfrei' haben und sicher gehen, dass es keine
infektiösen Eier ausscheidet, so sind Kotuntersuchungen als alleinige Maßnahme nicht
geeignet. Die einzige Option sind hier Entwurmungen im Abstand von vier Wochen. Dies ist
bei den meisten Tieren jedoch nicht notwendig. Empfohlen ist es aber z. B. bei Hunden und
Katzen, die im Umfeld immungeschwächter, krankheitsanfälliger Personen leben.
Legt man keinen Wert auf einen 'komplett wurmfreien' Vierbeiner, sondern möchte diesen
lediglich vor einem fortgeschrittenen Wurmbefall schützen und die Ausscheidung von Eiern
möglichst gering halten, so können hierfür Kotuntersuchungen vorgenommen werden, denen
nur eine Wurmkur folgt, wenn Wurmeier nachgewiesen wurden. Hat ein Vierbeiner ein sehr
hohes Infektionsrisiko, zum Beispiel wenn er regelmäßig unbeaufsichtigten Auslauf oder viel
Kontakt zu Artgenossen hat, und zeigt sich, dass die Kotuntersuchungen ohnehin stets auf
einen Wurmbefall hinweisen, so dass eine Wurmkur folgen muss, kann man auch direkt zu
einer regelmäßigen Entwurmung übergehen.
Wie häufig Kotuntersuchungen oder Wurmkuren vorgenommen werden sollten, hängt
von der Haltung, Ernährung und Nutzung des Vierbeiners ab. Welche Abstände beim
eigenen Tier empfohlen sind, können Hunde- und Katzenhalter in einem Online-Test
auf der Internetseite www.esccap.de individuell ermitteln.
Quelle & Bilder: Sofern nichts anderes angegeben ist: © ESCCAP
(European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) www.esccap.de
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