Tierinfo - Tierarztpraxis Hanau

Aktuelles & News  

     
 

Bartagamen und Kokzidien


Ein Befall mit Kokzidien ist immer sehr ärgerlich. Wie bekommt man nun aber das Terrarium desinfiziert ?

 

Dieser Tage erreichte uns folgende (An-)Frage:

Bartagame und Kozidien | Tierarztpraxis-Hanau.de

... ich habe zwei Bartagamen, die beide an Kokzidien erkrankt sind! Die beiden sind zur Zeit in einem Qua­ran­täne­ter­ra­ri­um. Nun benötige ich ein Mittel was die Kokzidien und deren Eier in dem Haupt­ter­ra­ri­um (aus Holz) 100­pro­zen­tig abtötet! Gibt es ein Mittel dafür was für die Tiere ungefährlich ist und trotzdem die Kokzidien und deren Eier vernichtet?

Kokzidien sind nicht 'ohne'!

Hierzu muss man leider sagen, es gibt kein unschädliches bzw. ungefährliches Desinfektionmittel.

Haushaltsübliche Desinfektionsmittel, welche bei Viren und Bakterien gut eingesetzt werden können, zeigen bei Kokzidien und anderen Parasiten keine Wirkung. Parasitenwirksame Des­in­fek­ti­ons­mit­tel, wie z.B. Aldehyde (Formaldehyd) oder Phenole, sollten auf keinen Fall zum Einsatz kommen! Die freiwerdenden Dämpfe, dürfen nicht eingeatmet werden, da diese die Gesundheit von Mensch und Tier schädigen. Aber auch Desinfektionsmittel, die Kresole beinhalten, sind ebenso nicht unproblematisch.

Physik statt Chemie

Bei Kokzidien lohnt es sich mit physikalischen Maßnahmen zu arbeiten. Kokzidien sind nämlich sehr hitzeempfindlich.

Die befallenen Tiere sollten in das Quarantäneterrarium um­ge­sie­delt werden. Dieses ist mit Zeitungspapier auszulegen und die Zeitung ist täglich zu erneuern.

Mit kochend heißem Wasser und grober Bürste, wird das befallene Terrarium mehrmals gereinigt (Achtung: Das Wasser kühlt schnell wieder ab). Wenn die Möglichkeit zur Reinigung mittels eines Dampfstrahlreinigers besteht, sollte diese wahr­ge­nom­men werden. Lose Teile (Wurzeln, Äste, Keramikschalen), können gut im Backofen erhitzt werden, um Parasiten und Kokzidien abzutöten (über 100 °C für 1,5 bis 2 Stunden). Alles was nicht hitzebeständig ist, muß entsorgt werden - auch der Bodengrund.

So schnell ist das nicht vorüber

Kokzidien sind sehr hartnäcking und das Risiko einer permanenten Reinfektion ist hierbei als sehr hoch einzuschätzen. Ob die Behandlung der Tiere auch wirklich abgeschlossen ist, läßt sich nur mittles einer Kot-Untersuchung durch einen Tierarzt sicherstellen. Erst wenn dieser sein OK gibt, dürfen die Tiere in das gereinigte Terrarium umziehen. Solange müssen die Patienten noch in ihrem Quarantäne-Terrarium ausharren.

Geduld und Sorgfalt zahlen sich hier mehrfach aus!

 

Hanau, im September 2010
Hinweis/Disclaimer    |    Nächste <<    News Übersicht   >> Vorherige

  • Tierarztpraxis-Hanau.de

  • Mitglied der Europäischen Tierzahnärzte­vereinigung
    (EVDS).

  • Gründungsmitglied der Deut­schen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT)

  • Auf dem Weg zu einer besseren Zahngesundheit
    Fachtierarzt-Zahnheilkunde.de
    Denn auch Tiere haben Zähne