Ist Trockenfutter emfpehlenswert ?
Eine kurze Stellungsnahme vom Tierarzt
Auf die Frage, ob wir unseren Patienten auch Trockenfutter zur ausschließlichen Fütterung
empfehlen:
Spontan geantwortet: JA!
Es sollte dabei aber immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stehen.
Der Vorteil von Trockenfutter ist, dass bei einem hochwertigem Futter-/Anbieter,
alles das drin ist, was das Tier braucht.
Beim Trockenfutter weniger Essensreste zwischen den Zähnen.
Die Zahnsteinbildung ist dadurch geringer als beim Nassfutter.
Zur Vermeidung von Zahnstein gibt es sogar spezielles Trockenfutter.
Dieses verhindert die Neubildung von Zahnstein, indem es das Plaque ?
die Vorstufe zum Zahnstein ? frühzeitig entfernt.
Trockenfutter ist leicht zu handhaben.
- Lagerung
Ein wenig Platz, der lediglich trocken sein muss.
- Haltbarkeit
Trockenfutter verdirbt nicht so schnell und zieht im Sommer weniger Fliegen an. Reste können für später zurückgelegt werden.
- Dosierung
Die Tagesration kann leicht abgewogen werden Der Rest bleibt 'frisch', besonders bei luftdichter und wieder verschließbarer Verpackung.
- Belohnung
Man kann kleine Mengen Trockenfutter bei der Erziehung von Hunden verwenden, so dass man nicht separate ? ggf. mit Lockstoffen oder viel Salz versehene - ?Leckerlies? braucht.
- Preis
Der Preis einer Tagesration ist oft günstiger als bei Nassfutter.
Nicht jedes Tier verträgt jedes Trockenfutter.
Die Bedürfnisse sind unterschiedlich - je nach Alter, Vitalität und Aktivität des Tieres.
Blähungen und stumpfes Fell zeigen hierbei zum Beispiel an, dass das aktuell gefütterte
Futter nicht vertragen wird. Dann ist Umstellen angesagt. Manchmal dauert diese Phase auch
ein wenig länger. Dafür gibt es aber Futterberaterinnen, Probe-Portionen oder spezielle
kleine Packungen, mit denen man verschiedene Richtungen testen kann. Manche Hersteller bieten
aber auch eine Geschmacksgarantie an.
Bestimmte Erkrankungen oder auch nur Empfindlichkeiten benötigen jeweils
spezielles Trockenfutter.
Was in der Lebensmittelwerbung als 'Functional-Food' gepriesen wird, gibt es schon lange
in der tierärztlichen Praxis: Futter, dass bestimmte Inhaltsstoffe vermehrt oder stark
reduziert enthält. Diese Futtermittel werden jedoch nur nach medizinischer Indikation
und Untersuchung durch den Tierarzt abgegeben. Sie gelten dann eher als ein Medikament,
denn als (frei erhältliches) Tierfutter. Der Nutzen und Vorteil für das Tier ist aber
in vielen dieser Fälle schnell für den Besitzer erkennbar.
Qualitäten und Zusammensetzungen vergleichen!
Oft ist das nicht leicht, besonders da einige Hersteller nicht alles im erforderlichen
Maß deklarieren. Hier ist aber der Tierhalter gefordert, nicht alles hinzunehmen,
sondern gezielt der Sache auf den Grund zu gehen. Mangelhaftes Futter führt dann tatsächlich
zu Mangelerscheinungen, schlechter Befindlichkeit oder auch schnell zu Übergewicht.
Frisst ein Tier plötzlich kein Trockenfutter (mehr), sollte es beim Tierarzt
untersucht werden. Die Verweigerung des härteren Futters könnte ein früher
Indikator für eine eventuelle entstandene Erkrankungen oder gar ein Zahnproblem sein.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Trockenfutter prinzipiell nicht schlecht ist.
Wenn die Qualität und Zusammensetzung stimmt, ist es eine gute Sache.
Die Bedürfnisse des Tieres und etwaige Erkrankungen müssen dabei jedoch berücksichtigt
werden. Die Tagesration sollte abgewogen werden. Das geringe Volumen im Verhältnis zur
enthaltenen Energiemenge kann sonst schnell zu einer Überfütterung verleitet.
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